Die wirtschaftspolitische Fraktionssprecherin Carola Wolle MdL hat dringend einen konkreten und verlässlichen Exit-Plan der Politik für Unternehmen und Arbeitnehmer angemahnt. „Nach und nach kommen das desaströse Ausmaß und die dramatischen Folgen der politischen Vorgehensweise in der Corona-Krise ans Tageslicht. Und die sind weniger medizinischer als volkswirtschaftlicher Art“, befindet Wolle mit Blick auf eine Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank. Danach erleiden 2,6 % der Deutschen existenzbedrohende finanzielle Verluste, das sind rund 2,1 Millionen Bürger. Weitere 4,2 % oder 3,5 Millionen Bürger verzeichnen erhebliche finanzielle Einbußen. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind ebenfalls düster: Trotz Kurz- und Teilzeitarbeit rechnen Ökonomen für 2020 mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf knapp 7%.

Wolle erinnert an die täglichen Negativschlagzeilen. „Die Deutsche Bahn will weit über 10.000 Stellen im Bundesgebiet abbauen, der fränkische Autozulieferer Flabeg musste mit ca. 1.300 Mitarbeitern Insolvenz anmelden, auch die Eislinger Fa. Emil Bucher baut 89 von bisher 244 Mitarbeitern ab. Der Warenhausriese Galeria Karstadt Kaufhof schließt neben vielen Kaufhäusern jetzt auch 20 von 30 Karstadt-Sports-Filialen und entlässt rund 1.000 Mitarbeiter. Hinzu kommen 100 Schließungen von bisher 130 Reisebüros“.

Daneben verweist Wolle auf den aktuellen Wirtschaftskompass Heilbronn-Franken Mai 2020 der IHK, nach dem 25% der Unternehmen in der Region aufgrund der COVID-19 Pandemie stillstehen. „Über drei Viertel der regionalen Unternehmen rechnen mit Umsatzrückgängen; dementsprechend plant über ein Drittel der Betriebe Personal abzubauen. Speziell betrifft es die Reisewirtschaft, die 69% Personal abbauen muss. Auch die Gastronomie kommt um eine Reduzierung ihrer Beschäftigten um 76% offenbar nicht herum. Zudem leiden 64 % der Betriebe unter gesunkener Nachfrage und 41% unter stornierten Aufträgen. 43% müssen ihre Investitionen zurückschrauben“, zeigt sich Wolle besorgt. Ohne konkreten und verlässlichen Exit-Plan der Politik wird der wirtschaftliche Schaden den bereits durch Ökonomen der Deutschen Bank aktuell vorhergesagten Umsatzrückgang des BIP um 14% deutlich überschreiten.