Die gleichstellungspolitische Fraktionssprecherin Carola Wolle  hat angesichts neuer absurder Vorschläge zur Gendersprache ein sofortiges Ende aller elitären Sprachverordnungen gefordert. „Die emeritierte Gender-Studies-Professor Lann Hornscheidt, die nun als ‚Profex Drex‘ firmiert, durfte in den ARD-Tagesthemen tatsächlich ihre skurrile Forderung erheben, die Endung ‚ens‘, den Mittelteil von ‚Mensch‘, für alle stehen zu lassen. Anstatt ‚Ein Käufer und sein Einkaufskorb‘, solle man lieber ‚ens Käufens und ens Einkaufskorb‘ sagen. Das sei, so Hornscheidt, eine ‚neue Form‘ des Sprechens, die ‚die Gesellschaft zusammenführt‘. Das ist kein Witz. Ich bin fassungslos, dass solcher zwangsgebührenfinanzierte Unsinn unwidersprochen gesendet werden durfte.“

Denn mit diesen didaktischen Anweisungen einzelner an das Sprachhandeln aller wird im Gegenteil die Gesellschaft weiter gespalten, erkennt Wolle. „Wie auch der Rat für deutsche Rechtschreibung festgestellt hat, schafft das Gendern nämlich neue Hürden für Menschen mit Einschränkungen oder Deutsch als Zweitsprache genauso wie für Erwachsene mit geringer Literalität – mit wirklicher Gleichberechtigung hat das Genderprojekt also wenig zu tun; sehr viel dagegen mit tugendhaften Bekenntnissen. Die stammen allerdings von einer Ex-Professorin, die in völliger etymologischer und kulturhistorischer Ahnungslosigkeit deutsche Wörter wie ‚schwarzfahren‘, ‚schwarzsehen‘ oder gar ‚schwarzmalen‘ als rassistische Metaphern kritisierte. ‚Die Kombination von Unwissenheit und moralischem Überlegenheitsgestus hat noch immer Unheil gebracht‘ warnte ein Pfarrer schon vor Jahren in einem Leserbrief an die Welt. Diesem Unheil muss endlich und grundsätzlich Einhalt geboten werden.“