Die wirtschaftspolitische Fraktionssprecherin Carola Wolle hat die vom Wirtschaftsministerium veranlasste Schwerpunktaktion der Gewerbeaufsicht zum Arbeiten im Homeoffice als realitätsfern kritisiert. „Bürokratie und Kontrollzwang gehören scheinbar zur Genetik dieser Landesregierung. Kaum, dass Tausende Arbeitnehmer aufgrund der Corona-Pandemie ins Homeoffice geschickt wurden, regt sich bereits Unmut darüber, ob die Arbeitsschutzverordnung im Homeoffice auch eingehalten werden. 1.500 Unternehmen im Land werden telefonisch befragt, bei Zweifeln erfolgen Besichtigungen in den Betrieben. Man könnte fast den Eindruck bekommen, dass Unternehmen und deren Mitarbeiter in der aktuellen Situation keine anderen Probleme haben!“

So ganz nebenbei wird auch noch festgestellt, dass die technische Ausstattung für Homeoffice sowie die Kosten für Schutzmasken die Unternehmen zusätzlich belasten werden, befindet Wolle. „Dabei zeigt Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) natürlich auf den Bund, der hier seine Geldbörse öffnen soll. Statt der dringenden Unterstützung für die in Not geratenen Unternehmen hat die Landesregierung diesen nichts als weitere Belastungen, Kontrollen und Bürokratie zu bieten. Hinzu kommt, dass man ‚unnötige Kontakte in der Arbeitswelt‘ auch durch mobiles Arbeiten vermeiden kann und ‚die technische Ausstattung für Homeoffice‘ auch dieses zulässt.“

Darüber hinaus kennt das Wirtschaftsministerium die reale Praxis nicht, ärgert sich die Fraktionsvize. „In der Regel arbeiten die Mitarbeiter nicht im Home-Office, sondern ‚mobil von wo auch immer, meist von Zuhause. Mit dem Unterschied, dass beim ‚mobilen Arbeiten‘ im Gegensatz zum ‚Home-Office‘ kein Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden muss und die Arbeitsschutzbedingungen dementsprechend nicht eingehalten werden müssen.“