Am vergangenen Donnerstag hielt der Bundestagsabgeordnete Dr. Dirk Spaniel einen Vortrag über die „Verkehrswende in Deutschland“ in meinem Wahlkreis Neckarsulm. Eingeladen hatte der Ortsverband Neckarsulm zu diesem hochbrisanten Thema, das von den Medien weitgehend einseitig beleuchtet wird.

Dr. Dirk Spaniel ist seit Anfang des Jahres einer der beiden Landesvorsitzenden der AfD Baden-Württemberg. Seit 2019 wirkt er sachkundig für die Alternative für Deutschland im Deutschen Bundestag, er ist verkehrspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion. Seine detaillierten Fachkenntnisse erlangte Dr. Spaniel durch das Studium des Chemieingenieurwesens und des Maschinenbaus und seine Doktorarbeit schrieb er über Brennstoffzellenfahrzeuge. Er arbeitete unter anderem als Versuchs- und Entwicklungsingenieur für Fahrdynamik bei einem namhaften Stuttgarter Automobilhersteller.

Die Verbrauchsvorgaben für Fahrzeuge, die heute die Autofahrer zu spüren bekommen, wurden bereits vor rund 20 Jahren initiiert, um den Verbrauch zu senken. Künftig jedoch sollen die Automobilhersteller für jeden Liter, der den vorgegebenen – unrealistisch niedrig festgesetzten – Wert übersteigt, eine enorme Strafzahlung leisten. Die Frage, ob hierdurch die Anschaffungspreise von PKWs steigen, erübrigt sich. Die Automobilhersteller geben die Preissteigerungen an die Verbraucher weiter.

Eine EU-Gesetzgebung wiederum gibt Richtlinien vor, denen sich die Behörden und Ministerien hierzulande unterordnen. Dies ist nicht in jedem EU-Land so, in einigen Ländern regt sich Widerspruch. In Deutschland werden Alternativen zum herkömmlichen Verbrennungsmotor nicht weiterverfolgt, man könnte auch sagen torpediert. So wird auch die weitere Forschung an der technische möglichen Hybridtechnik angesichts der Strafzahlungen wegen betriebswirtschaftlicher Überlegungen im Keim erstickt.


Ein Elektroauto mit niedriger Reichweite bis circa 300 Kilometer kostet bereits um die 30.000 Euro. Ein E-Auto mit höherer Fahrleistung kostet wesentlich mehr, nämlich ab 120.000 Euro aufwärts.

Wer kann sich das Autofahren noch leisten?

Diese Summen sorgten für Sorgenfalten im Publikum und noch mehr die Hinweise auf das relativ schnelle Altern der Batterien, mit einer recht kurzen Lebensdauer von ca. 10 Jahren bei gleichzeitig abnehmender Reichweite. Die hohen Kosten einer Ersatzbatterie und die problematische Entsorgung der Altbatterie stellen weitere Belastungen dar. Gebrauchtwagen sind entsprechend unzuverlässig, man weiß ja nicht, wie lange der Akku noch hält.

Die Folge: Wer sich heute noch einen Mittelklassewagen leisten kann, wird künftig auf einen Kleinwagen umsteigen. Wer einen Kleinwagen fährt, wird wohl oder übel auf die Öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen müssen…

Die Wertschöpfung liegt bei einem E-Auto zu 30% bei der Batterie, die noch dazu (meist) aus dem Ausland importiert wird. Die Maschinenbauindustrie im Lande wird nicht mehr benötig; Motoren, Getriebe, Eisen, Stahl und die entsprechende Verarbeitung, also die vielfältigen Arbeitsschritte fallen weg – und damit auch die Arbeitsplätze!

Die Zellen der Batterien hingegen werden extrem energieaufwändig im Ausland, vorwiegend in Asien, hergestellt, wo die Strompreise wesentlich niedriger sind als in Deutschland. Also bleibt das ehemals führende Autoland Deutschland außen vor. Von unstimmiger Doppelmoral ganz zu schweigen!

Die einzige Fraktion, die im Bundestag gegen unrealistisch niedrige Grenzen bei Emissionswerten stimmte, war die AfD-Fraktion.

„Wir werden künftig eine namentliche Abstimmung beantragen, damit die Bürger sehen, wer für die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze stimmt!“

Dr. Dirk Spaniel

Eine Lösung wären nach Meinung von Dr. Spaniel Synthetische Kraftstoffe, die jedoch hierzulande nicht anerkannt werden und zwar politisch gewollt. Rationell erklärbar sei das schon lange nicht mehr. Subventionen gibt es nur für die E-Mobilität, ohne diese starke finanzielle Bezuschussung gäbe es keinen Markt für E-Autos.

Wasserstoff sei nicht rentabel, so der Fachmann weiter, nur in Verbindung mit Kohlenwasserstoff wäre dies sinnvoll machbar. Aber die ergebnisoffene Forschung sei politisch nicht gewollt, sondern eine einseitige „Verkehrswende“ nimmt ihren Lauf mit entsprechenden Auswirkungen. Eine weitreichende „Umgestaltung“, deren Aspekte bei vielen Beschäftigten der Automobilebranche und deren Zulieferern, aber auch beim autofahrenden Verbraucher noch nicht wirklich angekommen seien, meinte Dr. Spaniel.

Eine ausgiebige, von mir moderierte Fragerunde schloss sich dem Vortrag an. Man diskutierte über „Fahrrad-Autobahnen“, gasbetriebene Fahrzeuge, die Probleme der Zustellung von Waren und vielen Aspekten mehr. Dr. Dirk Spaniel nahm sich ausführlich Zeit und erklärte geduldig Zusammenhänge und Möglichkeiten.

Ich bedanke mich herzlich beim Ortsverband Neckarsulm unter dem Vorsitz von Herrn Dennis Seitz, den anwesenden Kreisräten Jürgen Koegel und Ewald Krämer, unserem Referenten und Landesvorsitzenden Dr. Dirk Spaniel für den interessanten Vortrag, sowie natürlich bei allen interessierten Mitgliedern und Gästen.