„Die Ergebnisse der jüngsten Genderstudie stimmen mich einerseits zuversichtlich für die junge Generation, lassen mich andererseits aber befürchten, dass sie den linksgrünen Ideologen egal sein werden.“ Mit diesen Worten reagiert die frauenpolitische AfD-Fraktionssprecherin Carola Wolle auf die Rheingold-Studie, wonach mehr als die Hälfte junger Menschen zwischen 14 und 35 die Genderdebatte ablehnt. „Daneben fühlen sie sich genervt oder provoziert. Außerdem komme es zu Dissonanzen, wenn das Gendern zu aggressiv und zu strikt durchgesetzt wird. Damit wird die Infratest-Umfrage bestätigt, nach der gar 65 % aller Bürger gendergerechte Sprache ablehnt. Dass allerdings im Gendern vor allem junge Frauen ein wichtiges Signal auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung und einem moderneren Geschlechterverständnis sehen, stimmt wiederum bedenklich: Gibt es dazu keine anderen Mittel als die Vergewaltigung unserer Muttersprache?“

Es ist schade, befindet Wolle, dass die Aussage, wonach fehlendes Gendern Arbeitgeber eher altmodisch und für jüngere Zielgruppen weniger attraktiv erscheinen lasse, nicht statistisch untersetzt wurde. „Denn Genderkritik wird häufig als wütender Ausdruck männlichen Privilegienverlusts abqualifiziert. Eine solche Motivunterstellung dient dann als Ersatz für stichhaltige Argumentation. Aber Gendersternchen und Co., die überdies nicht vom Rat für Rechtschreibung empfohlen werden, behindern Verständlichkeit, Vorlesbarkeit und Übersetzbarkeit von Texten und benachteiligen Menschen mit geringen Deutschkenntnissen. Osnabrück und Bremerhaven, übrigens wie jeder Kommune auch Arbeitgeber, sind erst in den letzten Tagen vom Gendern abgerückt. Das Gendern dreht also an den falschen Schrauben und ist kaum mehr als ein performativer Ausdruck vermeintlicher Progressivität, ja gutmenschlicher Moral. Die AfD lehnt das ab.“