Die frauenpolitische Fraktionssprecherin Carola Wolle hat die Gendersprachdebatte um Winfried Kretschmann (Grüne) als absurdes Sommerloch-Theater kritisiert. „Kaum vergreift sich ein Ministerpräsident mit einer Bemerkung, dass er sich den Mund nicht von Sprachpolizisten verbieten lassen wolle, an einem Liebling-Umerziehungs-Thema seiner Partei, da erfährt er eine Aufmerksamkeit, die dem Inhalt zu Zeiten der Corona-Rezession mit Arbeitsplatzverlusten, Verschuldungsorgien und Grundrechtseinschränkungen absolut nicht angemessen ist. Völlig surreal wird es, wenn die Südwest-FDP Kretschmann unterstützt und dabei auf der Oberfläche des Gendersternchens verbleibt. Es geht aber vor allem um die linksgrüngewollte, jedoch in unserer seit Jahrhunderten gewachsenen Sprachstruktur nicht angelegte Verwechslung von Genus und Sexus. Und wenn ein Grüner, der in seiner Jugendzeit maoistischen Ansichten huldigte, jetzt auch noch von ‚Tugendterror‘ faselt, ist dieses Theater erst recht nicht ernst zu nehmen, steckt seine Partei doch selbst voller Jakobiner“ so die Fraktionsvize.

Die sozialpolitische Sprecherin Dr. Christina Baum verweist zugleich darauf, dass Kretschmann damit ein ureigenes AfD-Thema aufgreift. „Wir wenden uns als Rechtsstaatspartei von Anbeginn gegen alle Versuche, unsere Bürger umzuerziehen – politisch, aber auch sprachlich. In verschiedenen Länderparlamenten haben wir bereits Initiativen dazu eingebracht, und ich kann Ihnen, Herr Kretschmann, versichern: Das werden wir in wenigen Wochen auch in Baden-Württemberg tun. Und dann können Sie gern zeigen, wie ernst Sie es mit Ihren Worten meinen, dass jeder so reden können solle, ‚wie ihm der Schnabel gewachsen‘ ist. Aber Ihr Eingeständnis, dass Sie sich ‚zu einem gewissen Grad diesem Trend‘ der Genus-Sexus-Verwechslung beugen, lässt bereits Schlüsse auf ihr Abstimmungsverhalten zu. Damit erweisen Sie sich wieder einmal als Meister der gespaltenen Zunge.“