Die wirtschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion Carola Wolle MdL hat gefordert, touristische Aktivitäten und private Reisen im Land sofort wieder zuzulassen. Andernfalls steht die Tourismusbranche in Baden-Württemberg vor dem Abgrund. „Die Unterbindung jeglicher touristischen Aktivität beschneidet die Bürger unverhältnismäßig in ihrem Recht auf Freiheit. Und sie treibt eine Branche in den Ruin, welche im Land mehr als 11 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet und mit knapp 400.000 Arbeitsplätzen mehr Menschen beschäftigt, als die Automobilindustrie“, stellt Wolle fest. Zur Rettung dieser für unser Land wichtigen Branche müssten sämtliche touristischen Betriebe unter Beachtung der geltenden Vorschriften ihre Arbeit wiederaufnehmen können.

Während der Einzelhandel mit den jetzt geltenden Lockerungen zumindest wieder eine Perspektive bekommen habe, sei die Zukunft der Tourismusbetriebe weiterhin völlig offen. „Wenn diese Situation auch nur wenige Wochen so weitergeht, bedeutet dies nichts weniger, als das Aus für eine große Anzahl von Betrieben aus dieser Branche“, so Wolle. Dabei gehe es bei der Beschränkung des Tourismus nicht um das Infektionsrisiko in den touristischen Betrieben selbst. In Hotels und Gaststätten lasse sich dieses durch entsprechende Maßnahmen ebenso reduzieren, wie in Geschäften. Auch Busreisen unterschieden sich vom Infektionsrisiko kaum von Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, so Wolle. Erst recht könne auf Camping- und Wohnmobilstellplätzen nicht von erhöhtem Infektionsrisiko ausgegangen werden, brächten die Gäste doch sozusagen ihre eigenen vier Wände selbst mit. „Hinter der faktischen Stilllegung der Tourismusbranche steckt die Absicht, touristische Reisen und Aktivitäten für die Bürger an sich unmöglich zu machen“, ist Wolle überzeugt.

„Doch ist dies verhältnismäßig?“, fragt sie sich. Die letzten Wochen hätten deutlich gezeigt, dass sich die Bürger in ihrer überwältigenden Zahl an die Vorgaben zum Infektionsschutz halten. Warum sollte dies nicht auch an touristischen Zielen möglich sein? Selbst touristische Hotspots, wie beispielsweise das Heidelberger Schloss, seien über Zugangskontrollen, Mindestabstände und ggf. Atemschutzpflicht ebenso abzusichern, wie Supermärkte und Baumärkte. Verstöße gegen geltende Verordnungen könnten dort ebenso zu geahndet werden, wie an jedem anderen Ort. Die Regierung habe die Coronakrise erst unterschätzt und dann – gezwungenermaßen – das Land in den Lockdown gesetzt. Die wirtschaftlichen Schäden dieses Versagens seien bereits jetzt unübersehbar. „Bei dem jetzt anlaufenden Ausstieg aus dem Lockdown darf keine Branche zurückgelassen werden. Schon gar nicht die für das Land so wichtige Tourismusbranche“, fordert Wolle.