Inzwischen ist es auch der aktuellen Regierungskoalition klar geworden, dass die Abschaffung der Meisterpflicht in 53 von 94 Handwerksberufen im Jahr 2004 ein großer Fehler war. Die AfD hat bereits seit langem auf verschiedenen Wegen auf diese weitreichende Fehlentscheidung der damaligen Bundesregierung hingewiesen. Neben einem klaren JA zur Meisterpflicht befürworten wir auch die Erstattung der Kosten, welche im Rahmen einer Meisterprüfung anfallen. Dies soll zum einen die Attraktivität einer Meisterausbildung fördern und hierdurch Anreize geschaffen werden, zum anderen soll hierdurch der für das Handwerk belastende Trend zum Studium ausgeglichen werden.

Nun soll zumindest in einigen Bereichen die damalige „Reform“ zurück genommen werden. Plötzlich heißt es nun auch aus Regierungskreisen, dass diese geplante Maßnahme der Wiedereinführung der Meisterpflicht auch „grundsätzlich sowohl verfassungsrechtlich als auch europarechtlich gerechtfertigt werden“ kann – bislang wurden entsprechende Forderungen der AfD immer wieder mit dem Pseudo-Argument abgelehnt, dass dies juristisch angeblich nicht möglich sei. Nun jedoch ist aus dem Bundeswirtschaftsministerium ein anderer Ton hierzu zu hören – ob das wohl am Druck der AfD liegt?

 
Es wirkt natürlich nun schon seltsam, wenn Funktionäre und Politiker der Parteien sich nun als Helfer oder Retter des Meisterbriefs darstellen, welche deren Abschaffung zu großen Teilen im Jahr 2004 erst ermöglicht haben. Diese Entscheidung ist zwar grundsätzlich korrekt, jedoch die Argumentation aus diesen Parteien dann doch etwas skurril. Diese – an sich richtige – Erkenntnis kommt reichlich spät, nachdem die AfD auf Landes- wie auch Bundesebene im Einklang mit Handwerkerverbänden schon seit Jahren auf die Zunahme von Qualitätsmängeln und den Wegfall von Ausbildungsplätzen im Handwerk im Zuge dieser schlechten und sinnlosen Reform hingewiesen hat.

Abschließend Carola Wolle, wirtschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion in Stuttgart hierzu: „Ich freue mich, dass nun anscheinend auch bei der Bundesregierung – zumindest in dieser Frage – sich ein wenig Vernunft durchgesetzt hat. Ich hoffe sehr, dass dieser Ankündigung nun zeitnah und effektiv Rechnung getragen wird und es zu einer entsprechenden Umsetzung kommt.“