„Die vorliegenden Anträge von SPD und FDP/DVP zeigen, dass die Antragsteller wenig über die tatsächliche Praxis des Maßregelvollzuges wissen.“ Das sagte die sozialpolitische AfD-Fraktionssprecherin Carola Wolle in der Landtagsdebatte zum Maßregelvollzug. „Die Antragsteller hätten viel über den Alltag und die Abläufe im Maßregelvollzug erfahren können, wenn Sie sich direkt vor Ort erkundigt hätten. Im Unterschied zum Strafvollzug kümmert sich der Maßregelvollzug um Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung, einer Intelligenzminderung oder einer Suchterkrankung eine Straftat begangen haben. Im Vordergrund des Maßregelvollzugs seht die Erkrankung und Heilung der ‚Patienten‘ und nicht die Verbüßung der Haftstrafe.“
Seit Jahren hat die Zahl der Patienten im Maßregelvollzug deutlich zugenommen, konstatiert Wolle. „Daher liegt der Verdacht nahe, dass z.B. eine Drogensucht als Vorwand dient, um den ‚härteren‘ Bedingungen des Strafvollzugs zu entkommen und deutlich eher entlassen zu werden. Echte Drogensucht ist von Simulantentum schwer zu unterscheiden. Wenn es uns gelingen würde, strengere Maßstäbe an ein Verlegungsgutachten zu legen, dann könnte die Anzahl der Insassen im Maßregelvollzug deutlich reduziert werden. Das wäre auch ein wertvoller Schritt zu mehr Sicherheit für die Öffentlichkeit. Stärken Sie den Mitarbeitern im Maßregelvollzug den Rücken, wenn es bei aller Kompetenz und Vorsicht zu Vorfällen durch Patienten kommt.“