Die sozialpolitische AfD-Fraktionssprecherin Carola Wolle hat Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) vorgeworfen, für eine schnelle Entscheidung über eine Empfehlung des Kinderimpfstoffs von Biontech und Pfizer politischen Druck auf die STIKO auszuüben. „‚Wenn Du es eilig hast, geh langsam‘, wusste schon Konfuzius. Es kann nicht sein, dass ein Minister ein Gremium dafür kritisiert, dass es seine Arbeit macht und vor allem ernst nimmt. Aber Politik schlägt in diesem Falle eben nicht Wissenschaft – einerlei, ob die Daten, auf die die STIKO zurückgreift, da sind und auch von Experten in den USA und Israel genutzt wurden“.

Die Fraktionsvize verweist darauf, dass Kinder keine Treiber der Pandemie sind. „Es wäre völlig falsch, den Druck auf diese Gruppe zu erhöhen. Infizierte Kinder sind weniger ansteckend und erkranken auch selbst nur sehr selten schwer an COVID-19. Vor allem müssen Kinder selbst eine Immunität aufbauen, gerade im Alter zwischen fünf und zwölf. Für den Kinderarzt Steffen Rabe haben die Covid-Impfstoffe aber ‚überhaupt keinen relevanten Fremdschutz‘, wie er dem MDR sagte. Mit welchen Argumenten soll dann dafür geworben werden? Wenn Lucha behauptet: ‚Wir müssen jetzt die deutliche Botschaft senden, dass die Kinderimpfung einen wirksamen Schutz bringt‘, maßt er sich nicht nur an, im Pluralis Majestatis für das Gremium mitzusprechen, sondern greift dessen Entscheidung vor. Das ist totalitär.“