Die gleichstellungspolitische Fraktionssprecherin Carola Wolle hat die deutsch-schweizerische Prähistorikerin Brigitte Röder aufgefordert, ihre absurden Thesen von Fachkollegen weltweit verifizieren zu lassen, wonach „die Geschlechterrollen in der Urzeit neu gedacht werden“ müssten. „Für die Freiburgerin ist das ‚Bild vom heldenhaften Jäger, der im Alleingang ein Mammut erlegt, während seine Frau mit den Kindern in der heimischen Höhle auf die Fleischlieferung wartet‘, ein ‚modernes Klischee‘. Aha. Unabhängig von der stilistischen Überspitzung, negiert sie damit die in Ost und West gleichermaßen seit vielen Jahrzehnten akzeptierte Erkenntnis von der ersten, natürlichen, und zweiten, sozialen Arbeitsteilung – die nicht erst beim linken Friedrich Engels begann. Ihre Belege sind einzig und allein ihre Interpretationen weniger Gräberfunde. Aber selbst bei uns waren vor 25 Jahren nur ein Prozent der Jagdscheininhaber Frauen, heute sind es sieben Prozent! Unser Bild einer steinzeitlichen Familie basiere nicht auf archäologischen Erkenntnissen, sondern entspreche dem Geschlechtermodell, das im 18. und 19. Jahrhundert in der bürgerlichen Gesellschaft entstanden sei und bis heute als ursprünglich gelte. Diese Geschichtsumschreibung, die Thesen als Fakten hinstellt, negiert sämtliche evolutionsbiologischen und soziohistorischen Erkenntnisse, wonach der Mensch aufgrund des familial genannten Sozialmodells ‚Männchen versorgt mit Weibchen Nachwuchs‘ evolutionäre Vorteile generierte. Dieser Negierung ist endlich Einhalt zu gebieten!“

Wolle ärgert vor allem der Satz: „So sieht man einem Speer nicht an, ob ihn eine Frau oder ein Mann geworfen hat.“ Sollte Röder das ernst gemeint haben, muss man ihren Geisteszustand untersuchen. Selbst bei der heutigen olympischen Disziplin Speerwerfen ist für Männer der Speer 2,6 bis 2,7 Meter lang und hat ein Gewicht von exakt 800 Gramm. Bei den Frauen hat das Wurfgerät eine Länge von 2,2 bis 2,3 Meter und ist mit 600 Gramm um ein Viertel leichter. Wir sexistischen Hierarchen sollten uns ein Beispiel an der geschlechtergerechten Steinzeit nehmen, in der sich die Mammuts offenbar von ganz alleine ins Feuer gelegt haben. Und das Symbolbild des RND zu dem Interview zeigt im Kampf mit einem Beutetier ein Neandertalerdivers, das gestern sicher noch Frau war und sich heute auf der Jagd als Mann erkennt. Auch die These, dass gut drei Viertel steinzeitlicher Künstlerhände Frauenhände waren, womit auch die Wahrscheinlichkeit bestehe, dass Frauen bei der Jagd dabei waren, fällt in diesen Versuch, politische Deutungshoheit über unsere historische Realität zu erlangen. Diese Geschichtsumschreibung zeigt, dass sich Ideologie immer mehr in der Wissenschaft breitmacht, selbst Paläontologie zur Konjunkturwissenschaft zu verkommen droht und sich eine bestimmte Klientel ihre gendergerechte Gesellschaft irgendwo her fantasieren will. Das ist mit uns nicht zu machen! Deshalb am 14. März: AfD!“