Die gleichstellungspolitische Fraktionssprecherin Carola Wolle hat den Leitfaden für „Mitarbeitende der Berliner Verwaltung zum diversitysensiblen Sprachgebrauch als steuerbezahlten Unsinn verurteilt. „Das Land hängt am Tropf des Länderfinanzausgleichs, in den wir einzahlen, und verschleudert diese Gelder für Dinge, über die Menschen mit gesundem Menschenverstand gar nicht nachdenken brauchen. Auf 44 Seiten schreibt der grüne Justizsenator Dirk Behrendt den Mitarbeitern vor, wie sie mit den Menschen in dieser Stadt unabhängig von deren Geschlecht, ethnischer Herkunft oder Hautfarbe, Alter, Behinderung, Religion, Weltanschauung und sexueller Identität zu kommunizieren haben. Das zeugt nicht nur von der Verbots- und Vorschreibementalität dieser Partei, sondern auch von der Parallelwelt, in der die Grünen leben und die sie uns mit allen Mitteln aufzwingen wollen.“

So soll nicht mehr der Begriff „Asylbewerber“ verwendet, sondern durch „Schutzberechtigte“ ersetzt werden. „Damit wird das Asylersuchen automatisch als bewilligt dargestellt. Das ist grob rechtswidrig, denn damit verbietet der Staat die Nutzung jener Begrifflichkeiten, auf denen sein Rechtssystem fußt“, empört sich die Fraktionsvize. „Linguistisch hanebüchen wird es, wenn statt des Begriffs ‚schwarz fahren‘ jetzt ‚Fahren ohne gültigen Fahrschein‘ verwendet und ‚anschwärzen‘ durch ‚melden‘ oder gar ‚denunzieren‘ ersetzt werden soll. Dass das Farbadjektiv rein gar nichts mit Rassismus zu tun hat, wissen diese erbärmlichen Ideologen offenbar gar nicht mehr.“

Und geradezu absurd findet Wolle die elf Seiten des Neusprech-Leitfadens im Stile von Orwells „1984“, die sich mit Geschlechtsidentitäten und Begriffen wie „Cisgeschlechtlichkeit“ befassen. „Mit der Vorsilbe ‚cis‘ wird beschrieben, dass eine Person ‚in Übereinstimmung mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht lebt‘ – also dass sich Männer als Männer fühlen und Frauen als Frauen. Die Normalität und Selbstverständlichkeit wird jetzt durch einen eigenen Begriff als unnormal hingestellt. Das ist so abartig und entwürdigt alle normal empfindenden Bürger, dass man den Justizsenator wegen Beleidigung anzeigen müsste. Ich warne die Grünen eindringlich vor Versuchen, diesen Unsinn auch hierzulande einzuführen.“